Samstag, 29.07.2023
Von Paderborn über Schwerte startete unsere Reise. Gemeinsam mit neun Seminaristen der Sozialakademie sowie einer Teilnehmerin von Social Movements aus Rumänien, Polen und Kroatien ging es für neun Mitglieder der Campus Weggemeinschaft zum Weltjugendtag nach Lissabon.
Heute sind wir zu unserer ersten Station gereist – der Paderborner Partnerstadt Le Mans im Nordwesten Frankreichs. Die Zeit auf der Fahrt nutzten wir für den gemeinsamen Austausch und das Kennenlernen der anderen Teilnehmenden – insbesondere der Seminaristen. Es war spannend zu erfahren, welche individuellen Erfahrungen sie mit ihrem Glauben gemacht haben und was sie letztlich dazu bewegt hat, der Priesterweihe entgegenzustreben. Abends sind wir erschöpft aber auch glücklich darüber, unseren ersten Meilenstein hinter uns gebracht zu haben, in unserer Unterkunft Centre Gué Bernisson angekommen. Nach dem Abendessen und einem gemeinsamen Tagesausklang ging es schließlich auch schon ab ins Bett, um neue Kraft für den anstehenden Trip durch Le Mans zu tanken.
Sonntag, 30.07.2023
Nach unserem gemeinsamen Frühstück in der Unterkunft sind wir mit der Metro in die Innenstadt von Le Mans gefahren. Dort haben wir uns mit Priester Hervé- Marie Cotten getroffen, der uns eine kleine aber
sehr aufschlussreiche Führung durch die Altstadt gegeben hat. Anschließend haben wir den Gottesdienst in der Kathedrale gefeiert. Für viele von uns war diese heilige Messe ein prägender Moment der Reise, denn es war der erste Besuch eines Gottesdienstes in einem anderen Land und interessant zu erfahren, wie andere Kulturkreise ihren Glauben zelebrieren. Nach der heiligen Messe haben wir gemeinsam zu Mittag gegessen und konnten Le Mans schließlich auf eigene Faust erkunden. Nachmittags ging es weiter zum Kloster L’Épau, durch welches Peter uns eine spannende Führung gegeben hat. Nachdem wir abends gemeinsam gegessen hatten, folgte erneut ein kleiner Tagesrückblick als Gruppe, bei dem jeder seine ganz individuellen Eindrücke von Le Mans schildern konnte.
Montag, 31.07.2023
Nach unserem letzten Frühstück in Le Mans setzten wir unsere Reise zum Weltjugendtag fort. Heutiges Ziel: Madrid. Geschlagene zwölf Stunden Fahrt standen uns bevor, wofür sich der ein oder andere wohl eher weniger begeistern konnte. Dennoch haben wir die Zeit auf der Fahrt gut nutzen können, indem wir uns untereinander ausgetauscht und viel gemeinsam gesungen haben, um uns so auf den immer näher rückenden Weltjugendtag vorzubereiten. Nach mehreren kleinen Pausen haben wir abends schließlich unsere Unterkunft – das Centre Luminosa – erreicht. Wir alle waren sehr begeistert von der Anlage sowie der Aufgeschlossenheit der Leute und haben uns über ein leckeres Abendessen gefreut.
Dienstag, 01.08.2023
Heute ging es endlich nach Lissabon! Die vergangenen Tage waren sehr aufschlussreich und haben uns immer mehr auf das anstehende Ereignis eingestimmt. Umso größer war also die Vorfreude, nun endlich in Lissabon anzukommen. Glücklicherweise verlief die Fahrt problemlos und wir sind nicht in den Stau der vielen Anreisenden geraten. Auch unsere Unterkunft war ein Traum – hier nochmal ein herzliches Dankschön an Peter für die großartige Organisation, wir haben uns sehr wohl in den Apartments gefühlt und waren dankbar dafür, den Übernachtungen in diversen Turnhallen mit abertausenden Pilgernden entkommen zu sein. Am Abend fand die Eröffnungsmesse auf dem Praça da Figueira statt. Es war überwältigend zu sehen, wie viele Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammengekommen sind, um gemeinsam den Weltjugendtag zu feiern. Nach dem Gottesdienst haben wir erstmals Gebrauch von unserer Pilgerkarte gemacht, laut der uns täglich zwei warme Mahlzeiten zu Verfügung standen, und sind gemeinsam als Gruppe Döner essen gegangen. Anschließend haben wir uns aufgeteilt und jeder konnte den ersten Abend nach eigenen Interessen ausklingen lassen.
Mittwoch, 02.08.2023
Unser erster richtiger Tag in der portugiesischen Hauptstadt startete wie die folgenden drei mit einem Rise Up/Katechese. Heute haben wir den bayrischen Rise Up nahe der Universität besucht. Es war erstaunlich zu sehen, wie viele deutsche Pilgernde sich aus unterschiedlichen Bundesländern ebenfalls auf den Weg zum Weltjugendtag gemacht haben. Der restliche Tag stand der freien Gestaltung zur Verfügung. Wir sind durch die Straßen der Stadt geschlendert bis hin zum Hafen, haben uns dort ein bisschen umgesehen und schonmal erkundigt, welche Aktivitäten in den nächsten Tagen anstehen. Abends sind wir zum Nightfever in einer kleinen, aber dennoch sehr imposanten Kirche gewesen.
Anschließend haben wir viele verschiedene Konzerte besucht und es hat uns total fasziniert zu sehen, wie Musik so viele junge Menschen verbindet, während sie ihren Glauben doch ganz individuell zelebrieren.
Donnerstag, 03.08.2023
Heute startete unser Tag mit einem Rise Up im deutschen Pilgerzentrum zum Thema „Freundschaft“ – Was macht für uns eine gelungene Freundschaft aus und warum sind uns tiefgründige Freundschaften so wichtig? Durch den Austausch mit den anderen Pilgernden konnten wir viele Impulse für uns mitnehmen und ganz besonders die Predigt des Bischofs war sehr spannend zu verfolgen.
Danach haben wir den Tag weitestgehend mit Sightseeing und dem Besuch weiterer Weltjugendtags-Aktivitäten verbracht. Am Abend fand auf dem Praça da Figueira, wo wir schon zur Eröffnungsmesse waren, der Empfangsgottesdienst für Papst Franziskus statt. Es war überwältigend zu sehen, wie viele Pilgernde zusammengekommen sind, um dem Papst (wenn auch nur über eine Live- Stream-Übertragung auf einer der Leinwände) nah sein zu können.
Freitag, 04.08.2023
Unser letzter Rise Up des Weltjugendtags fand in einer Kirche nahe der Innenstadt Lissabons statt. Heute ging es um das Thema „Beichte“. Auch, wenn der Großteil von uns festgestellt hat, im Alltag eher weniger Anknüpfspunkte mit dem Thema zu haben, war es dennoch spannend zu hören, welche prägenden Erfahrungen andere Teilnehmende mit der Beichte gemacht haben und wie sehr es ihnen in ihrem Leben bereits geholfen hat, ihre persönlichen Anliegen vor Gott zu bringen. Darüber hinaus bestand auch die Möglichkeit, dem anwesenden Bischoff diverse Fragen zu aktuellen und uns bedeutsamen Themen, wie beispielsweise der Bewegung Maria 2.0, zu stellen. Während der Nachmittag uns wieder zur freien Verfügung stand, hat sich unsere Gruppe am frühen Abend in der Kathedrale zum gemeinsamen Kreuzweg zusammengefunden. Abschließend haben wir den Abend entspannt mit dem Besuch eines traditionell portugiesischen Restaurants sowie ein paar Getränken am Hafen Lissabons ausklingen lassen.
Samstag, 05.08.2023
Heute ging es für uns zum letzten großen Ereignis des Weltjugendtags – der Virgil im Tejo-Park. Nachdem wir den Vormittag erneut für ein paar letzte Sightseeing-Unternehmungen genutzt und unter anderem das uns nahegelegene Panteao Nactional sowie den Campo de Santa Clara besucht haben, ging es am Nachmittag los auf unseren Pilgerweg zum Feld der Virgil. Um ehrlich zu sein: Der Weg war alles andere als entspannt, ganz im Gegenteil. Millionen von Pilgerenden haben sich auf den Weg gemacht, weshalb es für uns nicht gerade einfach war, als Gruppe zusammenzubleiben. Aber umso erleichterter waren wir, als wir am Abend alle gemeinsam auf dem Feld standen und den Gottesdienst mit Papst Franziskus gefeiert haben. Die Anstrengung des Tages war es allemal wert, diesen magischen Moment miterleben zu dürfen. Im Anschluss hat sich unsere Gruppe erneut aufgeteilt in diejenigen, die die Nacht auf dem Feld verbringen und diejenigen, die wieder zur Unterkunft aufbrechen wollten.
Drei Tage am Meer, 06.-09.08.2023
Nach der morgendlichen Abschlussmesse mit Papst Franziskus am Sonntag ging unsere Reise weiter nach Peniche. Die letzten Tage unserer Reise haben wir abseits der Hauptstadt in einem kleinen Ort am Meer verbracht und sind so dem Abreisesturm der anderen Pilgernden entkommen. Bis auf die gemeinsamen Mahlzeiten und abendlichen Gespräche sind wir in Peniche mehr und mehr zum Individualurlaub übergegangen. Das war nach den ereignisreichen Tagen in Lissabon für uns alle ein guter Ausklang der Fahrt. Wir haben die Sonne am Strand genossen, gelegentlich auch mal einen Sprung ins Meer gewagt oder die Gegend erkundet. Am letzten Abend haben wir die Reise als Gruppe nochmal reflektiert und sind uns alle einig, dass wir viele einzigartige Erfahrungen sammeln durften, die uns auf ganz individuelle Art und Weise auf unserem eigenen Glaubensweg weitergebracht haben.