Ich sehe was, was du nicht siehst!
Ein wesentlicher Aspekt unseres ständigen Zusammenkommens sind all die Fragen, die den Menschen vorantreiben – es begann bei uns allen während der Campus-Akademie mit den Fragen „Woher kommen wir? Wohin gehen wir?“ und wird von uns für uns in der Campus-Weggemeinschaft weitergeführt. Auch in diesem Jahr trafen sich die Mitglieder unseres Vereins zu einer Tagung, die unter dem Thema „Ich sehe was, was du nicht siehst“ stand.
Das vielfältige Programm beinhaltete sowohl organisatorische Fragen, die den Verein und seine Ziele wie das soziale Engagement betreffen, als auch von Vereinsmitgliedern geplante und ausgeführte Vorträge, Workshops und Diskussionsrunden.
Am Sonntagabend wurden wir von Lukas Trötzer mithilfe eines zuvor erstellten Politbarometer auf die bevorstehende Bundestagswahl vorbereitet. Die Fachschaft der Geisteswissenschaften organisierte außerdem einen Vortrag zum Thema „Nichtwissen“ (Caroline Rempe), dem verschiedene Workshops folgten. Auch hier bot sich in Verbindung zu aktuellen politischen und auch persönlichen Entscheidungen viel Diskussionsbedarf.
Einen Exkurs stellte der Besuch von Mitarbeitern der Personalabteilung von Evonik dar. Neben einer Vorstellung des Unternehmens präsentierten die Vertreter ein Modell, welches Werte in einem wirtschaftlichen Umfeld fördern soll. Die gezeigten Methoden wurden anschließend in Gesprächsgruppen kritisch hinterfragt und ausgiebig diskutiert – abgerundet wurde der Abend anschließend durch eine großzügige Spende eines Barbecues von Evonik.
Für die Fachschaft Jura organisierte Christian Warns vor dem Abendbrot noch eine Einheit zum Thema „Werte schaffen Werte – Rechtsordnung als Werteordnung im Unternehmen?“, bei der er uns nach einem kurzen Input die Möglichkeit gab in Rechtsfällen selbst Urteile zu fällen.
Auf eine ganz andere Reise nahmen uns Prof. Quadt (Universität Göttingen) und Vertreter der Fachschaft Naturwissenschaften am folgenden Tag. Mit dem Thema Elementarteilchen waren die meisten von uns seit einigen Jahren nicht mehr konfrontiert gewesen – umso erstaunlicher das von Prof. Quadt angetriebene Interesse und Verständnis für einige grundlegende Aspekte der Elementarteilchenphysik. Verstärkt wurde dies auch hier in verschiedenen Workshops, in denen wir aktiv an kleineren Versuchen beteiligt waren.
Auf eine ganz andere Weise packend war der Vortrag von Matthias Kröling, in welchem er das aktuelle Thema der Inklusion vorstellte. Lebhaft vorstellen, was es heißt eingeschränkt zu leben, konnten sich drei der Teilnehmer, die „gehörlos“ oder „sehbehindert“ den Vortrag verfolgen sollten. Dieses Experiment hinterließ einen sehr einprägsamen Eindruck – nicht nur bei den drei Teilnehmern. Das Verständnis von der Notwendigkeit und gleichzeitigen Schwierigkeiten bei der Inklusion von auf verschiedenste Arten eingeschränkten Menschen diskutierten wir in Kleingruppen anschließend.
Mit einem örtlichen Wechsel von der Katholischen Akademie Schwerte in das Sozialinstitut Kommende Dortmund folgte ein thematischer Wechsel. Matthias Guder erzählte ausführlich von seinen Erlebnissen während seines Praktikums in Südafrika und auch Jakob Farnung (Cambridge, UK) und Lukas Trötzer (Philippinen) waren offen für Fragen und bereit ihre Erfahrungen zu teilen.
Den Abschluss der Tagung machte die Fachschaft Medizin am Mittwochmorgen mit Dr. med. Manfred Max Hummel, der über das Traumgeschehen aus neuro-physiologischer und neuro-psychiatrischer Sicht referierte. So konnten wir zum Beispiel erfahren, dass wir nach langen Campus-Abenden am besten 3 oder 4,5 Stunden schlafen, um die Schlafperiode von 90 Minuten zu beachten.
Nach einem gemeinsamen Wortgottesdienst im Grünen gingen alle Teilnehmer mit vielen neuen Erkenntnissen und Diskussionsstoff im Gepäck zurück in ihren Alltag.
Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Campus II Tagung, die von einer neu gewählten Kommission organisiert wird.