Brötchen geschmiert für Obdachlose

Am 24. November 2018 machten sich rund 10 Mitglieder der Regionalgruppe Bielefeld auf den Weg, um ihre erste soziale „Hands-On-Aktion“ durchzuführen. Ihr Weg führte sie zunächst zum Büro des Dekanats Bielefeld-Lippe in der Bielefelder Innenstadt, wo sie sich mit Dechant Klaus Fussy trafen.

Klaus Fussy ist neben seiner Funktion als Dechant zusätzlich eines der Gründungsmitglieder der Gemeinschaft Sant’Egidio in Bielefeld. So berichtete er zunächst über die Entstehungsgeschichte und die Tätigkeitsfelder der Gemeinschaft, die 1968 im römischen Stadtteil Trastevere gegründet wurde und sich seitdem weltweit für die Rechte von Armen und Benachteiligten starkmacht. So zählt beispielsweise die Arbeitmit Geflüchteten genauso zu ihren Tätigkeitsbereichen wie der Einsatz für Obdachlose. Von letzterem berichtete Dechant Fussy dann auch ausführlicher und schilderte auch die Situation für Obdachlose in Bielefeld genauer. Gerade in der kalten Jahreszeit stellt z.B. die geringe Anzahl an Übernachtungsangeboten in der Stadt ein großes Problem für Obdachlose dar. Während des Gesprächs mit Dechant Fussy fühlten sich viele Mitglieder der Regionalgruppe in ihre Zeiten der Campus-Akademie versetzt. Auch hier erklärte sich ein „Experte“ bereit, sein Wissen mit den Weggemeinschaftlern zu teilen, neue Sichtweisen aufzuzeigen und Fragen zu beantworten. Und auch hier verließen die Weggemeinschaftler das Gespräch mit dem Gefühl, Einblicke in ein Themengebiet erhalten zu haben, das ihnen sonst wahrscheinlich verschlossen geblieben wäre.

Im Anschluss an das Gespräch machte sich die Gruppe in Begleitung von Dechant Fussy und zwei weiteren Mitgliedern von Sant’Egidio dann auf zur eigentlichen Aktion: „Bewaffnet“ mit belegten Brötchen, Süßigkeiten, Tee und Kaffee steuerte die Gruppe die Treffpunkte der „Szene“ an. Dort angekommen wurden sie schon erwartet: Viele Bedürftige der Stadt kennen die Gemeinschaft Sant’Egidio bereits, die einen solchen „Stadtrundgang“ jeden Monat durchführt. So wurden die Lebensmittel und heißen Getränke gerne angenommen und es ergab sich für die Weggemeinschaftlerauch die Gelegenheit für das eine oder andere nette Gespräch. Nachdem der Kesselbrink und die so genannte „Tüte“ am Bielefelder Hauptbahnhof besuchtwaren, machte sich die Gruppe auf den Rückweg. Auch in der Fußgängerzone Bielefelds traf die Gruppe noch auf einige Menschen, die versuchten sich durch Bettelnihren Lebensunterhalt zu verdienen. Und auch diese freuten sich über einbelegtes Brötchen und ein heißes Getränk.

Zum Abschluss derAktion versammelte sich die Regionalgruppe dann in den Räumen der Katholischen Hochschulgemeinde Bielefeld, um das Erlebte zu besprechen und die Aktion in Ruhe ausklingen zu lassen.

Zum Abschluss warensich alle einig: Die Aktion hat uns neue Einblicke und Eindrücke gebracht, die wir nicht missen möchten. Viele von uns gehen in Zukunft wahrscheinlich miteinem anderen Blick für Armut durch die Bielefelder Innenstadt und so war dies sicherlich nicht die letzte Aktion dieser Art für die Bielefelder Regionalgruppe!

Die Regionalgruppe Bielefeld dankt dem Dekanat Bielefeld-Lippe und der Katholischen Hochschulgemeinde Bielefeld für das Bereitstellen der Räumlichkeiten.Besonderer Dank gilt allerdings der Gemeinschaft Sant’Egidio und Dechant Klaus Fussy für die Unterstützung bei der Aktion!

Wer mehr über die Gemeinschaft Sant’Egidio erfahren möchte, findet hier weitere Informationen:

www.santegidio.org